Bundeswehr

Bundeswehr-Drohnen: Zukunft der Luftaufklärung

20.06.2025

Bundeswehr-Drohnen: Zukunft der Luftaufklärung

Die Bundeswehr steht vor einem technologischen Wandel, der ihre Einsatzfähigkeit und strategische Position nachhaltig verändern wird. Mit Bundeswehr-Drohnen wie der Heron TP, der Eurodrone sowie neuen Aufklärungsdrohnen und Kampfdrohnen werden moderne Lösungen für militärische Herausforderungen geschaffen.

In diesem Beitrag vom BW-Shop sehen wir uns die aktuellen Entwicklungen, zukünftige Perspektiven und ethischen Fragestellungen rund um die Drohnentechnologie in der Bundeswehr näher an.

Ein Soldat steuert eine Drone

Heron TP

Die Heron TP ist eine fortschrittliche Mehrzweckdrohne und zentraler Bestandteil der Luftwaffe. Mit einer Spannweite von 26 Metern und einer Flugzeit von über 30 Stunden bietet sie eine sehr gute Reichweite und Einsatzflexibilität. Dank ihrer hohen Nutzlastkapazität von bis zu 2.700 Kilogramm können verschiedenste Sensoren und Waffen integriert werden, darunter elektro-optische Kameras, Wärmebildsensoren und Synthetic Aperture Radar.

Ein besonderes Merkmal der Heron TP ist ihre Fähigkeit, sowohl zivile als auch militärische Lufträume zu nutzen. Diese Eigenschaft der Heron TP wird durch ihre fortschrittliche Avionik und Satellitenkommunikation ermöglicht. Die Bewaffnung mit Luft-Boden-Raketen erlaubt präzise Angriffe, bei denen der Explosionsradius angepasst oder der Angriff abgebrochen werden kann.

Eurodrone

Als Gemeinschaftsprojekt europäischer Staaten soll die Eurodrone ca. 2031 einsatzbereit sein. Sie wurde entwickelt, um die Anforderungen an moderne Aufklärung und Überwachung zu erfüllen. Mit einer Nutzlast von bis zu 2.300 Kilogramm und einer maximalen Startmasse von 11 Tonnen ist sie ein leistungsstarkes System, das sowohl für militärische als auch strategische Zwecke eingesetzt werden kann.

Die Eurodrone stärkt nicht nur die europäische Souveränität, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ländern. Deutschland wird mit 21 Exemplaren der größte Abnehmer sein, was die Bedeutung dieses Projekts für die Bundeswehr unterstreicht. Im Vergleich zur Heron TP bietet die Eurodrone ähnliche Sensorik, jedoch eine größere Flexibilität bei der Integration zukünftiger Technologien.

Kampfdrohnen in der Bundeswehr

Nach jahrelangen politischen Diskussionen hat das Verteidigungsministerium kürzlich beschlossen, moderne Kampfdrohnen für die Bundeswehr zu beschaffen. Diese Bundeswehr-Drohnen, auch als loitering ammunition oder Kamikaze-Drohnen bezeichnet, können über Einsatzgebieten kreisen und Ziele autonom angreifen. Der Einsatz solcher Systeme basiert auf Erfahrungen aus Konflikten wie dem Ukraine-Krieg, wo Drohnen als Gamechanger fungierten.

Mit dem geplanten Erwerb kleiner Stückzahlen verschiedener Modelle will die Bundeswehr zunächst praktische Erfahrungen sammeln. Diese Kampfdrohnen sind mit Sprengsätzen ausgestattet und nutzen Künstliche Intelligenz zur Zielerfassung – eine Technologie, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

Aufklärungsdrohnen

Die Bundeswehr setzt auf eine Vielzahl von Aufklärungsdrohnen, um ihre Einsatzfähigkeit in Krisengebieten zu verbessern. Diese unbemannten Luftfahrzeuge liefern hochpräzise Daten in Echtzeit und unterstützen die Truppen bei der Überwachung, Zielerfassung und Lageaufklärung. Zu den wichtigsten Modellen gehören die folgenden.

Eine Drone inder Luft

ALADIN

Die Drohne ALADIN (Abbildende Luftgestützte Aufklärungsdrohne im Nächstbereich) ist eine leichte, unbemannte Kleindrohne, die speziell für die militärische Nutzung entwickelt wurde. Mit einem Gewicht von nur 3,2 Kilogramm und einer Reichweite von bis zu 15 Kilometern ist sie ideal für Einsätze im Nahbereich. ALADIN liefert Live-Bilder und optische Aufklärungsergebnisse in Echtzeit, die den militärischen Führern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Dank ihrer GPS-gestützten Steuerung kann sie autonom Hindernisse umfliegen und bei einem Verbindungsverlust automatisch sicher landen.

Mikado

Die Mikado-Drohne ist ein Quadrocopter, der speziell für die Aufklärung im Nahbereich und urbanen Gelände entwickelt wurde. Mit einem Gewicht von unter 15 Kilogramm ist sie leicht transportierbar und innerhalb von fünf Minuten einsatzbereit. Ihre über drei Achsen stabilisierte Sensorik ermöglicht die präzise Beobachtung von Personen, Fahrzeugen oder Objekten bei Tag und Nacht. Durch ihre geringe Geräuschentwicklung eignet sich Mikado hervorragend für verdeckte Operationen.

LUNA NG/B

Die Drohne LUNA NG/B (Luftgestützte Unbemannte Nahaufklärungsausstattung der nächsten Generation) ist eine Weiterentwicklung des Kleinfluggeräts Zielortung (KZO) und bietet modernste Technologie für Einsätze in mittlerer Reichweite. Mit einer Spannweite von 5,30 Metern und einem maximalen Abfluggewicht von 110 Kilogramm kann sie bis zu zwölf Stunden in der Luft bleiben. Ihre Nutzlast umfasst elektrooptische Kameras sowie Infrarotsensorik, wodurch sie auch bei schwierigen Wetterbedingungen oder Nachtoperationen präzise Daten liefert.

Vorteile moderner Aufklärungsdrohnen

Die genannten Drohnensysteme sind für moderne militärische Strategien bedeutend, da sie Echtzeitdaten liefern, die Effizienz der Truppen stärken und ihre Sicherheit erhöhen. Darüber hinaus bieten sie weitere Vorteile: 

  • Langfristige Überwachung großer Gebiete: Modelle wie LUNA NG/B ermöglichen eine Einsatzdauer von bis zu zwölf Stunden mit einer Reichweite von mehr als 150 Kilometern.
  • Präzision bei der Zielerfassung: Hochentwickelte Sensorik wie die stabilisierte Kombi-Nutzlast der Mikado-Drohne liefert detaillierte Bilder selbst unter schwierigen Bedingungen.
  • Reduzierung des Risikos für Soldaten: Durch den Einsatz unbemannter Systeme können gefährliche Einsätze aus sicherer Entfernung durchgeführt werden.
  • Flexibilität: Die schnelle Einsatzbereitschaft von Drohnen wie ALADIN oder Mikado erlaubt spontane Operationen.

Ethische Herausforderungen beim Einsatz von Bundeswehr-Drohnen

Der Einsatz von Bundeswehr-Drohnen bringt zahlreiche ethische Herausforderungen mit sich. Einerseits ermöglichen sie eine präzisere Zielauswahl und können dadurch das Risiko für Zivilisten verringern, was als ethischer Vorteil angesehen wird. Andererseits besteht die Gefahr, dass durch die Automatisierung der Kriegsführung die menschliche Kontrolle über Entscheidungen schwindet, insbesondere bei autonomen Systemen, die ohne menschliches Zutun handeln.

Kritiker warnen zudem vor einer sogenannten Logik der Totalisierung, bei der Drohnen theoretisch jedes Gebiet weltweit zum Kriegsfeld machen könnten, was zu einer Entgrenzung von Konflikten führen könnte. 

Schließlich bleibt die Frage offen, ob der Einsatz bewaffneter Drohnen langfristig zu einer Eskalation von Gewalt und einer Missachtung völkerrechtlicher Prinzipien beiträgt, insbesondere wenn Zivilisten betroffen sind. 

Die Zukunft der Drohnentechnologie

Die Zukunft der Bundeswehr-Drohnen liegt in der Integration neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz und erweiterten Sensoriksystemen. Projekte wie die Eurodrone zeigen den Weg in eine Ära multinationaler Zusammenarbeit und technologischer Innovation. Gleichzeitig wird die Ausbildung aller Soldaten im Umgang mit Drohnen intensiviert: ein Schritt hin zur Jedermannsausbildung. Bundeswehr-Drohnen sollen zukünftig so selbstverständlich genutzt werden wie Ferngläser.

Technologische Spitzenpositionen durch Bundeswehr-Drohnen

Die Bundeswehr investiert viel in moderne Drohnensysteme wie die Heron TP, Eurodrone, Aufklärungsdrohnen und Kampfdrohnen, um ihre strategischen Fähigkeiten zu erweitern. Diese Entwicklungen zeigt, wo die Zukunft in der Luftaufklärung und militärischen Strategie Deutschlands liegt. Gleichzeitig ist es wichtig, beim Drohnengebrauch ethische Fragen zu berücksichtigen und internationale Kooperationen zu fördern. Eins ist sicher: Wir dürfen gespannt sein, wie genau die Zukunft der Bundeswehr-Drohnen aussieht!

Sie haben Interesse an Bundeswehr-Artikeln? Dann besuchen Sie den BW-Shop: Hier finden Sie von hochwertiger Ausrüstung bis hin zu Freizeitkleidung alles, was Sie für private Outdoorabenteuer benötigen.