Bundeswehr

Spezialeinheiten der Bundeswehr: Die härtesten Ausbildungstests

11.07.2025

Spezialeinheiten der Bundeswehr: Die härtesten Ausbildungstests

Unsere Bundeswehr-Spezialeinheiten stehen für Professionalität, körperliche und mentale Stärke und eine Ausbildung, die zweifelsohne zu den härtesten der Welt zählt. Wer sich also für eine Karriere bei den Kampfschwimmer, Fallschirmjägern, Gebirgsjägern oder Feldjägern entscheidet, stellt sich einer ganz besonderen Herausforderung.

In diesem Beitrag erklären wir Ihnen detailliert, wie die Ausbildungstests der Bundeswehr-Spezialeinheiten ablaufen, welche Anforderungen genau gestellt werden und was von den Soldaten und Soldatinnen während der Ausbildung erwartet wird.

Das Auswahlverfahren für die Bundeswehr-Spezialeinheiten

Jeder, der Teil einer Bundeswehr-Spezialeinheit werden möchte, muss ein anspruchsvolles Auswahlverfahren bestehen. Dieses beginnt immer mit dem allgemeinen Bundeswehr-Einstellungstest, der ganz verschiedene Prüfungen umfasst, mit denen die Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit der Bewerber getestet wird. Disziplinen wie der 11 x 10-Meter-Sprint, der Klimmhang und ein 3.000-Meter-Fahrradergometertest sind beispielsweise Standard. Erst wenn die Bewerber all diese Hürden erfolgreich bestehen, dürfen sie sich überhaupt für die Bundeswehr-Spezialeinheiten bewerben.

Für die Bundeswehr-Spezialeinheiten gibt es dann noch einmal spezifische Auswahlverfahren, bei denen die Anforderungen teils nochmal deutlich höher sind als beim allgemeinen Bundeswehr-Einstellungstest. Die Tests für die Bundeswehr-Spezialeinheiten sind so konzipiert, dass sie nicht nur die körperliche Fitness der Bewerber, sondern auch deren mentale Belastbarkeit und Teamfähigkeit prüfen. Nur, wer hier überzeugt, hat die Chance, in die Ausbildung für eine Bundeswehr-Spezialeinheit aufgenommen zu werden.

Kampfschwimmer bei der Bundeswehr: Elite unter Wasser

Die Kampfschwimmer des Kommandos Spezialkräfte der Marine (KSM) gelten als eine der härtesten Spezialeinheiten der Bundeswehr. Die Ausbildung der Kampfschwimmer dauert drei Jahre und ist in insgesamt vier Phasen unterteilt.

Bereits das Auswahlverfahren ist extrem fordernd: Bewerber müssen unter anderem 5.000 Meter in unter 22 Minuten laufen, 1.000 Meter schwimmen, mindestens 60 Sekunden tauchen und 30 Meter Streckentauchen absolvieren. Hinzu kommen Kraftübungen wie Klimmzüge und Bankdrücken.

In der Grundlagenausbildung stehen Freiwassertauchen, der Umgang mit verschiedenen Waffen und eine intensive Landkampfausbildung auf dem Programm. Ein legendärer Test ist das 30-Kilometer-Schwimmen in der Ostsee, das in voller Ausrüstung absolviert wird. Ziel ist es, die Kampfschwimmeranwärter an ihre physischen und psychischen Grenzen zu bringen, um sie so optimal auf spätere Einsätze vorzubereiten.

Darüber hinaus lernen die Kampfschwimmer, wie man Sprengstoffe unter Wasser anbringt, feindliche Häfen infiltriert und verdeckte Operationen durchführt. Kampfschwimmer vereinen körperlicher Härte, technisches Know-how und taktisches Geschick – eine Kombination, die diese Bundeswehr-Spezialeinheit einzigartig macht.

Innenaufnahme einer großen überdachten Schwimmsportanlage

Fallschirmjäger bei der Bundeswehr: Mut zum Sprung ins Ungewisse

Fallschirmjäger sind die Luftlandespezialisten der Bundeswehr. Ihre Ausbildung beginnt mit einer infanteristischen Grundausbildung, gefolgt von einer spezialisierten Fallschirmsprungausbildung. Hier lernen die angenommenen Bewerber nicht nur das Springen aus Flugzeugen, sondern auch das Überleben hinter feindlichen Linien und das Agieren als geschlossene Einheit im Gefecht.

Die Sprungausbildung wiederum umfasst sowohl statische Sprünge als auch Freifallsprünge. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Überwindung von Höhenangst und der Entwicklung mentaler Stärke. Fallschirmjäger, die sich weiter spezialisieren möchten, können zusätzliche Lehrgänge wie den Einzelkämpferlehrgang oder die Ausbildung zum Scharfschützen absolvieren.

Neben den Sprüngen trainieren Fallschirmjäger auch das schnelle Zusammenziehen nach der Landung, das Erkunden des Geländes und das schnelle Einnehmen von Positionen. Die körperlichen Anforderungen bei den Fallschirmjägern sind hoch: Bei der Ausbildung sind nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch eine schnelle Reaktionsfähigkeit gefragt.

Gebirgsjäger bei der Bundeswehr: Spezialisten für das extreme Gelände

Die Gebirgsjäger der Bundeswehr sind Experten für Einsätze im Hochgebirge und unter extremen klimatischen Bedingungen. Ihre Ausbildung ist geprägt von langen Märschen, Kletterpartien und Überlebenstraining in Schnee und Eis. Sie lernen, sich in schwierigstem Gelände zu bewegen, Lawinengefahr einzuschätzen und Verwundete zu bergen.

Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist das Winterkampftraining, bei dem die angehenden Gebirgsjäger lernen, auch bei Minusgraden und widrigsten Bedingungen einsatzbereit zu bleiben. Wie auch bei den anderen Bundeswehr-Spezialeinheiten sind nicht nur die körperlichen Anforderungen enorm, denn neben Ausdauer und Kraft ist auch eine hohe psychische Belastbarkeit gefragt.

Die Gebirgsjäger trainieren zudem den Umgang mit speziellen Ausrüstungsgegenständen wie Steigeisen, Eispickeln und Seilen. Auch das Navigieren in unwegsamem Gelände und das Errichten von Schutzunterkünften gehören zum Ausbildungsprogramm. Kein Wunder, denn all diese Fähigkeiten sind wichtig, um als Gebirgsjäger erfolgreich in Gebirgsregionen operieren zu können.

Feldjäger bei der Bundeswehr: Die Militärpolizei

Feldjäger übernehmen innerhalb der Bundeswehr polizeiliche Aufgaben. Ihre Ausbildung ist vielseitig und umfasst neben der klassischen Polizeiarbeit auch den Schutz von Personen, Objekten und Konvois. Sie werden in Recht, Taktik, Schießen und Nahkampf geschult und müssen in Stresssituationen einen kühlen Kopf bewahren.

Auch Feldjäger durchlaufen anspruchsvolle Auswahltests, bei denen körperliche Fitness, Teamfähigkeit und Durchsetzungsvermögen im Vordergrund stehen. Die Ausbildung ist darauf ausgelegt, Sie auf die vielfältigen Aufgaben im In- und Ausland vorzubereiten.

Darüber hinaus sind Feldjäger oft in der Verkehrsregelung, der Kriminalitätsbekämpfung und der Gefangenensicherung tätig. Sie tragen maßgeblich dazu bei, den inneren Frieden und die Ordnung innerhalb der Bundeswehr zu wahren.

Das Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf

Das Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf ist die zentrale Ausbildungsstätte für die Spezialeinheiten der Bundeswehr. Hier werden nationale und internationale Spezialkräfte auf höchstem Niveau ausgebildet. Die Lehrgänge umfassen unter anderem Sanitätsdienst, Überlebenstraining, Verhalten bei Gefangennahme sowie Führung und Einsatzplanung.

Im Ausbildungszentrum erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, damit die Bundeswehr-Spezialeinheiten stets auf dem neuesten Stand der Technik und Taktik sind. Zudem fördert das Ausbildungszentrum den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der verschiedenen Spezialeinheiten.

Deutschlandkarte, die zeigt, wo Pfullendorf liegt

Spezialeinheiten der Bundeswehr: Nur die besten bestehen

Die Ausbildungstests der Bundeswehr-Spezialeinheiten sind so konzipiert, dass sie nur von den Besten bestanden werden können. Ob Kampfschwimmer, Fallschirmjäger, Gebirgsjäger oder Feldjäger: Jede Einheit stellt höchste Anforderungen an ihre Anwärter. Wer diese Herausforderungen meistert, gehört zur Elite der Bundeswehr und ist bestens auf die vielfältigen und oft gefährlichen Einsätze vorbereitet.

Wenn Sie eine Karriere bei den Bundeswehr-Spezialeinheiten anstreben, müssen Sie die richtige Kombination aus körperlicher Fitness, mentaler Stärke, Teamgeist und technischem Wissen vorweisen können – denn nur dann haben Sie eine Chance, Teil einer Bundeswehr-Spezialeinheit zu werden.

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